Mit dem Nachtwächter auf Tour
/Heimatverein tauchte in Vördens Geschichte ein
Mit Sturmlaterne, Brandhorn und Hellebarde wandelt Josef Strieker seit 2008 als Nachtwächter durch seinen Heimatort Vörden. Unzählige Gruppen hat er bei seinen abendlichen Führungen mit der Geschichte und einer Reihe von schön-schaurigen Anekdoten die 4000-Seelen-Gemeinde im Süden des Landkreises Vechta nähergebracht.
Mit Nachwächter Josef Stricker zogen die Heimatfreunde durch Vordenker
Jüngst war der Nachtwächter mit einer Gruppe des Heimat- und Verkehrsvereins Eggermühlen unterwegs. Dabei erführen die Heimatfreunde, dass sich Vörden bereits im 15. Jahrhundert einen Nachtwächter „leistete“. Damals hatte sich um die alte Stiftsburg bereits ein geschlossener Ortskern gebildet, der den Job eines Nachtwächters erforderlich machte. Dieser sorgte nicht nur für Ordnung sondern hatte im Brandfall darauf zu achten, größeres Unheil zu unterbinden. Trotz aller Wachsamkeit wüteten am 29. Dezember 1747 sowie am 13. November 1842 verheerende Brände, denen dutzende Häuser zum Opfer fielen. 1883 beschloss der Vördener Ortsrat Straßenlaternen anzuschaffen, die der Nachtwächter anzuzünden und zu löschen hatte. Letztmalig war am 18. März 1922 ein Nachtwächter in der Gemeinde unterwegs.
An der St.-Paulus-Kirche
In der Pauluskirche, der Christphoruskirche sowie bei diversen historischen Gebäude wußte Josef Strieker Wissenswertes zu berichten und die Gruppe kurzweilig zu unterhalten. Im Ackerbürgerhaus hatten der Vorsitzendes Heimatvereins Vörden Dieter Stahl und seine Frau Gertrud bereits rustikale Vesperplatten und den Vördener Moortropfen bereitgestellt, als Nachwächter Striekel mit seiner Gruppe die anheimelnde Diele des alten Fachwerkhauses betrat. Hier folgten gesellige Stunden bei einer deftigen Brotzeit. Beeindruckt waren die Gäste aus Eggermühlen von den unzähligen Exponaten unterschiedlichster Art, die die Vördener Heimatfreunde im Dachgeschoss des Ackerbürgerhauses zu einer kuriosen Sammlung zusammengetragen hatten. (gg)
Nach dem Rundgang ließen sich die Heimatfreunde die rustikale Mahlzeit im Ackerbürgerhaus schmecken.