Na dann Prost

Interessante Ziele in nächster Umgebung standen auf dem Programm eines Tagesausflug des Heimat- und Verkehrsvereins. Im Fokus stand in diesem Jahr die Kreisstadt Osnabrück. Neben einer Schifffahrt durch den Stichkanal besuchten die Heimatfreunde das Museum Industriekultur am Piesberg.

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Hunderte Mal waren viele Teilnehmer sicherlich mit dem Auto entlang des Osnabrücker Hafens gefahren. Sich das Hafengelände einmal von der Wasserseite aus ansehen, dazu bot sich eine Fahrt mit dem Ausflugsschiff Lyra an. Gestartet wurde am Wendebecken direkt am Werksgelände der Spedition Hellmann. Auf einer Länge von mehreren Kilometern reihen sich hier an beiden Hafenseiten güterträchtige Unternehmen aneinander.

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Der 14,5 Kilometer lange Stichkanal, der den Osnabrücker Hafen mit dem Mittellandkanal in Bramsche verbindet, wurde zwischen 1910 und 1915 künstlich angelegt. Zwei Schleusen, in Haste und in Hollage, gleichen den Höhenunterschied von fast acht Metern zwischen den Hafen und dem Mittellandkanal aus. Nach einem gemeinsamen Mittagessen war die St. Johannes-Kirche in Rulle mit ihren vier charakteristischen Türmen das nächste Ziel. Die Wurzeln der Klosterkirche gehen zurück auf das Jahr 1180. 50.000 Pilger besuchen jährlich den Wallfahrtsort im Osnabrücker Land. 

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Die Industrialisierung im 19. und 20. Jahrhundert wird im Museum Industriekultur am Piesberg in Osnabrück lebendig. Neben Exponaten aus dem Bergbau und der Stahlproduktion sind hier eine Fülle von Arbeits- und Handwerksgerät zu sehen, die das Arbeitsleben vor hundert Jahren bestimmten.

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Mit einem gläsernen Fahrstuhl ging es anschließend 30 Meter in die Tiefe, wo wohltuende Kühle die Besucher an dem glutheißen Tag empfing. Durch einen 300 Meter langen Bergwerkstollen erreichten sie das Magazingebäude mit Zechenbahnhof. „Na, denn Prost“  lautet der Titel einer Ausstellung über die Osnabrücker Kneipenkultur vor 50 Jahren, die zur Zeit im Magazingebäude zu sehen ist. Rund 70 Ausflugslokale gab es im 19. Jahrhundert rund um Osnabrück. Meist sonntags machte man sich auf, um einen netten Nachmittag in einem der zahlreichen Biergärten zu verbringen. Die typischen Ausflugslokale, die sich ab Mitte des 19. Jahrhunderts stark vermehrten und heute kaum noch erhalten sind, lagen zumeist vor den Toren der Stadt. Zu sehen sind in der Ausstellung, neben einer alten Kneipeneinrichtung und Utensilien aus der Bier- und Kornproduktion, vieles was das Kneipenleben früher ausmachte.

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In einer alten noch heute funktionierenden Gaststätte, dem Piesberger Gesellschaftshaus, wo sich vor hundert Jahren die Arbeiter nach Schichtende zu einem Feierabendbier trafen, kehrten die Eggermühlener Ausflügler zum Abschluss ihres Tagesausflugs zu Kaffee und Kuchen ein.