Ein Leuchtturmprojekt für die Region
/Einweihung - „Sussumer Steinplateau“ bei Radlern in aller Munde
Eggermühlen-Sussum Bereits am 14. Mai, am „Deutschen Tag des Wandern“ war die Einweihung des Rastplatzes „Sussumer Steinplateau“ geplant. Da dieser bundesweite Wandertag Corona bedingt auf den 18. September verschoben worden war, erfolgte die offizielle Einweihung mit Verzögerung. Seine Auftaktwanderung startete der Kreisheimatbund (KHBB) aus diesem Anlass bei der Wöstenesch-Wassermühle.
Die 600 järige Eiche stand unter anderem im Interesse der Wanderer
Mit einer gemeinsamen Wanderung ging es durch Sussumer
Hier begrüßte der Vorsitzende des Heimat- und Verkehrsverein Eggermühlen Theo Schulte unter anderem Samtgemeindebürgermeister Michael Wernke und den Präsidenten des Wiehengebirgsverbandes Ulrich Gövert. Zwei dutzende Wandererfreunde folgten bei idealem Wanderwetter einem Teilstück des „Eggertaler Entdeckerweges“. Bei der wohl stattlichsten Eiche in der Region auf dem Hof Kortland, erläuterte Reinhold Kortland das 600 Jahre alte Naturdenkmal. Die permanente Steigung der weiteren Wegstrecke deutete den Teilnehmern der Wanderung an, dass mit dem Osterboll der landschaftlich höchstgelegene Punkt der Strecke vor ihnen liegen würde. Hier, fast 90 Meter über dem Meeresspiegel, erstellte der Heimatverein das „Sussumer Steinplateau“, ein Rastplatz mit steinernen Zeugen der Erdgeschichte und schuf damit einen attraktiven Anlaufpunkt, der sich nicht nur in Radlerkreisen sehr schnell als attraktives Ziel entwickelte. Schon Mitte des vergangenen Jahrhunderts hatte der Heimatdichter August Havermann im Sussumer Heimatlied den Osterboll als Aussichtspunkt und „Krone Sussums“ beschrieben. Theo Schulte freute sich bei der Begrüßung auf dem Steinplateau, dass hier neben vielen Bewohnern der Bauerschaft auch der stellvertretende Landrat Werner Lager, Eggermühlens Bürgermeister Markus Frerker sowie Kaplan Markus Hartlage der Einweihung beiwohnten. Schultes Dank galt den vielen Heimatfreunden, die sich bei der Herrichtung des Steinplateaus „ins Zeug gelegt hätten“. Besonders bedankte er sich bei den umliegenden Landwirten, die bereitwillig und unentgeltlich die unterschiedlichsten Findlinge für das Projekt zur Verfügung gestellt hätten. Spontan hatten für die Einweihung auch die Sussumer Anlieger Hand angelegt und zur Eröffnung einen Kranz erstellt. Für die Unterstützung bei der Bestimmung und Zusammensetzung der Steinformationen bedankte er sich beim Naturpark TerraVita. Das Grundstück für die Anlage hatte die Familie Langkawel zur Verfügung gestellt.
Anlieger und Heimatfreunde nahmen an der Einweihung teil
Diese erhabene Stelle, so Werner Lager, habe er als benachbarten Kettenkamper schon als Jugendlicher gern angesteuert. Wenn man heute von dem erhöhten Platz noch weiter über Kettenkamp hinweg ins Artland und das Oldenburger Münsterland schauen könne, sei dass eine wunderschöne Bereicherung. Samtgemeindebürgermeister Wernke zollte dem Engagement der Heimatfreunde, ein solches Projekt anzupacken und fertigzustellen, allerhöchsten Respekt. Dem ehrenamtliche Anpacken und dem Gemeinsinn, der in vielen Vereinen gelebt werde, so Wernke, verdanke die Gesellschaft sehr viel.
Kaplan Markus Hartlage nahm die Weihe des Ratsplatzes vor
Mit dem Sussumer Steinplateau habe der Heimatverein einen „alten Rastplatz“ zu neuem Ansehen verholfen, so Markus Frerker. Bereits 1988 hatte der Heimatverein an dieser Stelle Bänke und einen Tisch aufgestellt. Dass, was ihr jetzt hier geschaffen habt, so Frerker, muss euch erst mal einer nachmachen. Mehr als einen normalen Ratsplatz sah der Vorsitzende des KHBB Buitmann in dem Sussumer Steinplateau. Er bezeichnete die Anlage als ein Leuchtturmprojekt, dass im Bereich des Altkreises Bersenbrück einmalig sei.
Die Nachbarn hatten die Infotafel auf dem Steinplateau bekränzt
Attraktive Küstenregion
Die Vorarbeit habe die Eiszeit geleistet, in dem sie mit der Eisschmelze massenhaft unterschiedliches Gestein in unsere Region transportiert habe, führte WGV-Präsident Ulrich Gövert an. Das Eggermühlener Heimatfreunde aus diesen „Hinterlassenschaften“ in ehrenamtlicher Fleißarbeit ein Publikumsmagnet gemacht hätten, mache ihn stolz. Schreite die Klimaerwärmung weiter voran, so Gövert, wäre nicht auszuschließen, dass man vom Steinplateau aus künftig einen schönen Blick auf die Küstenregion genießen könne. Dem Vereinsvorsitzenden Theo Schulte, der in der Vorbereitungsphase dutzende Findlinge besichtigte, Gespräche mit Landwirten geführt und die Findlinge mit schwerem Gerät auf den Osterboll schaffte, dankte Gövert namentlich.
Die Lesung vom brennenden Dornbusch aus dem Buch Exodus schickte der neu geweihte Kaplan Markus Hartlage bei der Segnung des Rastplatzes voran. Mögen sich die Besucher dieses Steinplateaus Gottes großartiger Schöpfung stets bewußt bleiben und dieser Ort ein Platz sein, an dem sich Menschen freundschaftlich begegnen, so Hartlage.
Zu einem gemütlichen Abschluss lud der Heimatverein seine Gäste anschließend in das Vereinsheim des nahegelegenen Reitplatzes.