Plattdeutsch auf der Bad Iburger Landesgartenschau

Ein plattdeutscher Poetry Slam auf der Laga - wie geht das denn? Es geht und war prima. Der Heimatverein Glandorf " Kultour-Gut!" hatte eingeladen unnd so konnte Moderator Frank Niermann sechs Poeten zu dieser speziellen Variante des Dichterwettstreits und rund 150 Zuschauer vor der Bühne begrüßen. Plattdeutsch ist eine Sprache mit vielen Facetten und so waren  die recht unterschiedlich gesprochenen Beiträge durchaus eine Herausforderung für Zuhörer und Jury. Diese hatte es angesichts der hervorragenden jeweils auf sechs Minuten begrenzten Vorträge nicht einfach. Letztlich sicherte sich Gerda Zirbes aus Lengerich den ersten Platz mit ihren Reflexionen über Poetry Slum an sich und im zweiten Teil über den Nutzen von Aerobic, ein gestylter Körper, auf dem man Nüsse knacken kann. Ulrich Gövert, stellv. Vorsitzender des Heimatvereins Eggermühlen, ein bekennender Plattdeutsch-Fan, erreichte Platz zwei mit der Schilderung von Eindrücken und Erlebnissen auf der Fahrt über den Peter Knapp und Osnabrück nach Bad Iburg. Renate Berger aus Bohmte kam auf den dritten Platz mit einer Räubergeschichte über die blutige "Sage vom Mordkuhlenberg", die in den Dammer Bergen spielt. Die 12jährige Finja Upmann aus Glane war die weitaus jüngste Poetin und trug die Geschichte eines Geldtransportes aus Rinder- und Schweineverkäufen durch einen listigen Bauern souverän vor. Ulrich Gövert ist auch Präsident des Wiehengebirgsverbandes und freute sich über die Teilnahme der Schülerin und zollte ihr am Rande der Veranstaltung Respekt und Anerkennung, denn es zeige, dass auch die Jugend durchaus Interesse an der plattdeutschen Sprache habe. Und letztlich sei diese Veranstaltung ein wertvoller Beitrag zur Plattdeutschförderung.

Plattdeutsch-Aktivisten auf der LAGA-Bühne: (v.l.) Finja Upmann, mit 12 Jahren die jüngste Teilnehmerin, Auf dem 1. Platz Gerda Zirbes (3. v.l.), 3. Platz Renate Berger (4. v.l.) 2. Platz Ulrich Gövert (5. v.l.) und Moderator Frank Niermann Foto WGV…

Plattdeutsch-Aktivisten auf der LAGA-Bühne: (v.l.) Finja Upmann, mit 12 Jahren die jüngste Teilnehmerin, Auf dem 1. Platz Gerda Zirbes (3. v.l.), 3. Platz Renate Berger (4. v.l.) 2. Platz Ulrich Gövert (5. v.l.) und Moderator Frank Niermann Foto WGV / Maria Gövert

Na dann Prost

Interessante Ziele in nächster Umgebung standen auf dem Programm eines Tagesausflug des Heimat- und Verkehrsvereins. Im Fokus stand in diesem Jahr die Kreisstadt Osnabrück. Neben einer Schifffahrt durch den Stichkanal besuchten die Heimatfreunde das Museum Industriekultur am Piesberg.

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Hunderte Mal waren viele Teilnehmer sicherlich mit dem Auto entlang des Osnabrücker Hafens gefahren. Sich das Hafengelände einmal von der Wasserseite aus ansehen, dazu bot sich eine Fahrt mit dem Ausflugsschiff Lyra an. Gestartet wurde am Wendebecken direkt am Werksgelände der Spedition Hellmann. Auf einer Länge von mehreren Kilometern reihen sich hier an beiden Hafenseiten güterträchtige Unternehmen aneinander.

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Der 14,5 Kilometer lange Stichkanal, der den Osnabrücker Hafen mit dem Mittellandkanal in Bramsche verbindet, wurde zwischen 1910 und 1915 künstlich angelegt. Zwei Schleusen, in Haste und in Hollage, gleichen den Höhenunterschied von fast acht Metern zwischen den Hafen und dem Mittellandkanal aus. Nach einem gemeinsamen Mittagessen war die St. Johannes-Kirche in Rulle mit ihren vier charakteristischen Türmen das nächste Ziel. Die Wurzeln der Klosterkirche gehen zurück auf das Jahr 1180. 50.000 Pilger besuchen jährlich den Wallfahrtsort im Osnabrücker Land. 

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Die Industrialisierung im 19. und 20. Jahrhundert wird im Museum Industriekultur am Piesberg in Osnabrück lebendig. Neben Exponaten aus dem Bergbau und der Stahlproduktion sind hier eine Fülle von Arbeits- und Handwerksgerät zu sehen, die das Arbeitsleben vor hundert Jahren bestimmten.

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Mit einem gläsernen Fahrstuhl ging es anschließend 30 Meter in die Tiefe, wo wohltuende Kühle die Besucher an dem glutheißen Tag empfing. Durch einen 300 Meter langen Bergwerkstollen erreichten sie das Magazingebäude mit Zechenbahnhof. „Na, denn Prost“  lautet der Titel einer Ausstellung über die Osnabrücker Kneipenkultur vor 50 Jahren, die zur Zeit im Magazingebäude zu sehen ist. Rund 70 Ausflugslokale gab es im 19. Jahrhundert rund um Osnabrück. Meist sonntags machte man sich auf, um einen netten Nachmittag in einem der zahlreichen Biergärten zu verbringen. Die typischen Ausflugslokale, die sich ab Mitte des 19. Jahrhunderts stark vermehrten und heute kaum noch erhalten sind, lagen zumeist vor den Toren der Stadt. Zu sehen sind in der Ausstellung, neben einer alten Kneipeneinrichtung und Utensilien aus der Bier- und Kornproduktion, vieles was das Kneipenleben früher ausmachte.

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In einer alten noch heute funktionierenden Gaststätte, dem Piesberger Gesellschaftshaus, wo sich vor hundert Jahren die Arbeiter nach Schichtende zu einem Feierabendbier trafen, kehrten die Eggermühlener Ausflügler zum Abschluss ihres Tagesausflugs zu Kaffee und Kuchen ein.

 

 

Dem Charme alter Technik erlegen

Mit Kunst, Kultur und Kulinarischem hatten die Betreiber der Wind- und Wassermühlen im Osnabrücker Nordland ein sehens- und erlebenswertes Veranstaltungspaket geschnürt. Viele Pfingstausflügler nutzten das schöne Wetter, um vornehmlich mit dem Fahrrad ein Mühlentour zu unternehmen. Um Proviant für ein Picknick brauchten sich sich dabei nicht zu sorgen, lockten doch bei jedem Mühlenstandort auch unterschiedlichste Angebote kulinarischer Art.

Feuer fasziniert: Die Kunst des Schmiedens demonstrierte Jose Siewe in Eggermühlen an der Esse.

Feuer fasziniert: Die Kunst des Schmiedens demonstrierte Jose Siewe in Eggermühlen an der Esse.

Neben der faszinierenden Technik, die in vielen alten Mühlen noch funktionstüchtig vorhanden ist, boten vergessen Handwerkstraditionen und Kunstschaffende eine Fülle von sehenswerten Anlaufpunkten.

Kunst kommt von Können: Maler, Falzkünstler und Hobbybastler präsentierten sich beim Mühlentag einem interessierten Publikum. 

Kunst kommt von Können: Maler, Falzkünstler und Hobbybastler präsentierten sich beim Mühlentag einem interessierten Publikum.

 

Bei der Wöstenesch-Wassermühle in Eggermühlen hatte der Heimatverein mit Agnes Witt eine Künstlerin zu Gast, deren Stand immer wieder von staunenden Zuschauern umlagert war. Unter ihren Händen erlangten ausgelesene Bücher durch geschickte Falztechniken neu Ausstrahlungskraft. Kunstwerke konnten Besucher unter Anleitung von Joe Siewe am glühenden Schmiedefeuer auch selber herstellen und ihr Metallandenken anschließend mit nach Hause nehmen. Kids, denen die Sache mit dem Feuer zu heiß war, tobten sich nach Herzenslust auf dem bestens von der Jugendpflege der Samtgemeinde Bersenbrück präparierten Spielplatz aus.

„Mensch ärgere Dich nicht“ in XXL. Die Jugendpfleger der Samtgemeinde sorgten in Eggermühlen für Kurzweil bei den Kids 

„Mensch ärgere Dich nicht“ in XXL. Die Jugendpfleger der Samtgemeinde sorgten in Eggermühlen für Kurzweil bei den Kids

 

An die Grenzen gegangen

Den „Deutschen Tag des Wandern“ nutzte der Heimat- und Verkehrsverein Eggermühlen, um die Ortsgrenzen der Bauerschaft Besten zu erkunden. Zwei dutzend Wanderer hatten sich dazu auf dem Hof Büscher am Breiten Steinweg eingefunden. Hausherr Thomas Büscher, der eine interessante Route entlang der südwestlichen Grenze der Bauerschaft ausgewählt hatte, hieß die Wanderfreunde in seiner großzügigen Gartenanlage, umrahmt von blühenden Rhododendronbüschen, willkommen.

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Auf die Tradition des Wanderns wies der Vorsitzende des Wiehengebirgsverbandes Ulrich Gövert hin. Mit dem Tag des Wanders möchte der Deutsche Wanderverband den Blick für Natur und Ökologie stärken, so Gövert. 600.000 Wander seien in Deutschland in über 3000 Wandervereinen organisiert. An die Wanderfreunde in Besten verteilte Gövert neben Ansteckbuttons auch Tütchen mit Blumensamen für den heimischen Garten. Ein „Staatsbankett für Bienen und Blumen“ so die Aufschrift des Wildblumentütchens.

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Entlang der ehemaligen Bestener Landwehr führte Thomas Büscher die Wanderfreunde zunächst vorbei am Kessenberg bis auf den Penningsberg. Von der mit 116 Meter über NN höchsten Erhebung der Gemeinde Eggermühlen schweifte der Blick  über die frisch bestellten Felder und saftigen Waldungen. Ein gut 500 Meter langer bewachsener Wall, an dem die Wanderer entlang spazierten, markierte noch heute die westliche Gemeindegrenze. Unterwegs sorgten interessante Anekdoten einiger heimatkundlicher Wanderer für kurzweilige Unterhaltung. Bei Grillwürschen und Getränke an dem lauen Sommerabend wurde in Büschers Garten bis in die Abendstunden angeregt diskutiert und gefachsimpelt.

Ausgestattet mit Wanderstab und Wanderwimpel erkundete eine Wandergruppe in Besten die Bauerschaftsgrenzen.Foto: Georg Geers

Ausgestattet mit Wanderstab und Wanderwimpel erkundete eine Wandergruppe in Besten die Bauerschaftsgrenzen.

Foto: Georg Geers

 

 

Glühendes Schmiedefeuer und Kinder-Mitmachaktionen beim Mühlentag

Auf Holz- und Metallkunst, Spiele und Kinder-Mitmachaktionen sowie eine Reihe von interessanten Ausstellern können sich Besuchers beim Mühlentag am 21. Mai 2018 bei der Wöstenesch-Wassermühle freuen. Nach dem großen Zuspruch beim Mühlentag im vergangenem Jahr sind Jugendpfleger der Samtgemeinde Bersenbrück wieder mit einer Reihe von Attraktionen für Kinder präsent. 

Seine Metallskulpturen finden sich unter anderem entlang des Hase-Ems-Radweges. Joe Siewe, Metallkünstler aus Bersenbrück, demonstriert beim Mühlentag auf dem Gelände bei der Wöstenesch-Wassermühle an der glühenden Esse die Kunst der Metallbearbeitung. Hier haben auch Kinder die Möglichkeit kleine Kunstwerke zu schmieden. 

Ein außerordentlich verblüffendes Handwerk beherrscht Agnes Witt. Gefaltete Bücher sind die Spezialität der Künstlerin aus Mettingen. Besucher können sich vor Ort von ihrer Fingerfertigkeit überzeugen und werden staunen, welche Kunstwerke man aus ausgemusterten Büchern herstellen kann. Erstmals mit dabei sind die Hobby-Künstlerinnen Albermann und Vorsthove aus Recke. Ketten, Ringe, Anhänger, aber auch Holzschilder mit interessanten Sinnsprüchen zeigen sie beim Mühlentag.  Ingrid Gerdes zeigt neben selbstgefetigten Fußballlampen viele kleine Geschenkideen. Für viele interessante Gespräche und gute Unterhaltung sorgte im vergangenem Jahr Henk Meijer. Mit ausgesuchten Trödelexponaten ist die in Menslage wohnende Frohnatur auch in diesem Jahr wieder mit dabei.

Neben Karoffelpfannkuchen, Pommes und Chicken-Nuggets können sich Besucher wieder auf ein großes Tortenbuffet freuen. Nicht zuletzt der heimatlichen Preise wegen, zieht es Jahr für Jahr viele Besucher zum Deutschen Mühlentag bei Wöstenesch-Wassermühle. Die Veranstaltung ist am Pfingstmontag von 10 - 18 Uhr geöffnet.

Singen unter freiem Himmel

Als eine wunderschöne Open-Air-Konzertarena erwies sich beim ersten Volksliedersingen in diesem Jahr das Gelände der großzügigen Fischteichanlage von Theo Stottmann in Döthen-Stottenhausen. 80 Sängerinnen und Sänger der Heimatvereine Eggermühlen und Kettenkamp sowie auch auswärtige Gäste, die dem Singen unter freien Himmel beiwohnten, konnte der Vorsitzende des gastgebenden Heimat- und Verkehrsvereins Eggermühlen, Theo Schulte begrüßen. Jeweils im Wechsel mit den Heimatfreunden aus Kettenkamp, alljährlich am jeweils am ersten Mittwoch im Mai und im August, findet das gemeinsame Volksliedersingen Jahr für Jahr sehr positive Resonanz. Gemeinsam mit Jürgen Büscher begleitete Gerd Bruns der großen Chor der Heimatfreunde instrumental mit seinem Akkordeons.

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Mit „Der Mai ist gekommen“ ging es dem Wonnemonat zu Ehren musikalisch los. „Auf du junger Wandersmann“, „Wenn die bunten Fahnen wehen“ oder „Horch was kommt von draußen rein“ waren nur einige der Titel, die von den Teilnehmern mit Freude gesungen wurden. Fehlen durften da natürlich auch nicht die Heimatlieder aus Kettenkamp und Eggermühlen. Umgeben von aufblühender Natur, gelb leuchtenden Raspfeldern und Vogelgezwitscher gestaltete sich das Singen, durchsetzt mit einigen Pausen, in denen genügend Zeit für Gegrilltes, Gespräche und Getränke war, zu einem schönen frühlingshaften Erlebnis. Grüsse der Kettenkamper Heimatfreunde überbrachte Werner Küthe. Auch den nächsten Veranstaltungsort des Singens am 1. August teilte er den Sängerinnen und Sängern mit. Auf dem Hof Weg ist dann ein weiteres Volksliedersingen geplant. Unser Foto entstand an der Teichanlage in Stottenhausen

 

„Pannekaokenbäcker“ im neuen Outfit

„Hier schmeck´s“ und das Logo des Heimat- und Verkehrsvereins zieren die neuen Grillschützen, die beim diesjährigen Deutschen Mühlentag am Pfingstmontag bei der Wöstenesch-Wassermühle erstmals zum Einsatz kommen. Hier serviert das Heimatvereinsteam nicht nur den „Eggermöhler Kartuffelpannekaoken“ sondern auch Pommes, Chicken Nuggets und andere Leckereien. Die Jugendpflege der Samtgemeinde Bersenbrück sorgt auf dem Mühlengelände für spannende Unterhaltung der jungen Gäste. An der glühenden Esse von Kunstschmied Joe Siewe haben nicht nur Kids Gelegenheit, einmal selber zu schmieden. Auch eine Reihe weiterer Hobbykünstler sind in Eggermühlen dabei. und lassen sich bei ihrere Arbeit gern über die Schulter schauen. Unser Foto zeigt die Heimatvereinsgriller Theo Schulte, Peter Schmitz und Franz-Josef Schmied. Beim Fototermin war Manfred Wichmann leider verhindert. Foto: Georg Geers

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Volksliedersingen bei Stottmanns Fischteichen

Es ist in den vergangenen Jahren zu einer schönen Sitte geworden, den Frühling in Eggermühlen mit gemeinsam gesungenen Volksliedern zu begrüßen. Es war eine Gemeinschaftsidee der Heimatverein Kettenkamp und Eggermühlen, als sich im Jahre 2006 erstmals einhundert Hobbysänger zusammenfanden, um in der erwachenden Natur Volkslieder anzustimmen. Zweimal jährlich, jeweils am ersten Mittwoch im Mai in Eggermühlen und am ersten Mittwoch im August in Kettenkamp kommen seitdem viele Heimatfreunde, die Lust am Singen haben zusammen. Am 2. Mai dient die Fischteichanlage Stottmann in Döthen-Stottenhauen als ausgefallene Lokation für die Veranstaltung. Gesungen werden bekannte Volkslieder. Sollte es mit der zweiten oder dritter Strophe textlich hapern, dient das Liederbuch „An der Egger Auen“ als willkommene Gedankenstütze.

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Schon beim ersten Volksliedersingen, das damals auf dem Brinkberg in Besten stattfand, war es Gerd Bruns, der die Sängerinnen und Sänger mit seinem Akkordeon begleitet. Seit mehreren Jahren wird er dabei von Jürgen Büscher unterstützt. Auch in diesem Jahr geben sie musikalisch wieder den Ton an (unser Foto). Bei ungünstiger Witterung findet das Singen in der Schützenhalle in Döthen-Stottenhausen statt. Die Veranstaltung beginnt um 18.30 Uhr. Unabhängig von einer Vereinszugehörigkeit, ist jeder der Lust am gemeinsamen Singen hat, dazu herzlich eingeladen. Getränke und Grillwürstchen werden in den Pausen angeboten. Foto: Georg Geers