RadAktivisten starten am 31. Juli

Auf dem Gelände des Sternbusch-Stadions in Eggermühlen starten heute Abend (31.7.) die Gewinner einer Verlosung zu einer Fahrt mit dem Heißluftballon. Im Rahmen der Veranstaltung „RadAktiv im Eggertal“ im Jahre 2015 wurden sie als Preisträger ermittelt. 

Gesponsert wird die fahrt vom bauXpert Seelmeyer aus Neuenkirchen. Terminüberschneidungen und unpassendes Wetter allerdings hatten den Start zu der Gewinnfahrt immer wieder verzögert. Sollte die Wetterlage stabil bleiben, so Rainer Herkenhoff vom Ballonteam Mettingen, erfolgt der Start gegen etwa 18.30 Uhr.

„Sommerflimmern“ im Schlossgarten

Einen eindrucksvollen Filmabend erlebte etwa 200 Besucher des diesjährigen „Sommerflimmerns auf dem Lande“. Erstmals zählte auch der Garten des Schlosses Eggermühlen zu den Aufführungsorten. Als siebter von insgesamt 14 Filmen in der Veranstaltungsreihe wurde „Der Landarzt von Chaussy“ aufgeführt. Während eines Rahmenprogramm führte Baron Christoph von Boeselager die Gäste über das Geländes seines Anwesens und durch die Schlosskapelle, während der Heimat- und Verkehrsverein den Besuchern die Mariä-Himmelfahrtskirche und die zu einem Veranstaltungsraum und Mensa umfunktionierte Scheune der Alten Rentei zeigte.

Vor der Kulisse der Orangerie verfolgten die Besucher den Film

Vor der Kulisse der Orangerie verfolgten die Besucher den Film

Bereits vor Öffnung der Türen hatten sich mehrere dutzend Besucher auf dem Platz vorOrangerie an der Großen Allee versammelt, um bei der Premiere einer Filmvorführung im Schlossgarten mit dabei zu sein. Das von Mauern umgebende und damit windgeschützte Gartengelände an der Ostseite des Schlosses erwies sich für ein derartiges Event als idealer Veranstaltungsort. Dr. Susanne Tauss vom Landschaftsverband Osnabrück, die dieOpenAir-Kinoreihe mit ihrem Team organisiert hatte, zeigte sich von den Besucherzahlen denn auch angetan. In Eggermühlen können wir einen überdurchschnittlichen Besuch verzeichnen, so Tauss. Sie dankte den vielen Sponsoren, die die Veranstaltungsreihe durch ihr finanzielle Engagement seit Jahren mittragen würden.

Baron Christoph von Boeselager (mitte) führte die Besucher über das Geländes des Schlosses. Fotos: Georg Geers

Baron Christoph von Boeselager (mitte) führte die Besucher über das Geländes des Schlosses. Fotos: Georg Geers

Bei einem Rundgang über das Schlossgelände erläuterte Christoph Freiherr von Boeselager den Besuchern die Geschichte des Schlosses, ein Rittersitz aus dem 13. Jahrhundert, den seine Vorfahren im Jahre 1654 erworben und in den Jahren 1714 bis 1718 zu einem Schloss ausgebaut hatten. In der neugotischen Nikolauskapelle des Schlosses aus dem Jahre 1869 wies von Boeselager anhand einer Reihe von Wappentafeln auf die Zusammenhänge und verwandtschaftlichen Verbindungen zu zahlreichen Adelshäusern in der Region hin.

Auf einer Großleinwand an der Ostseite des Schlosses sahen die Besucher den Streifen „Der Arzt von Chaussy“.

Auf einer Großleinwand an der Ostseite des Schlosses sahen die Besucher den Streifen „Der Arzt von Chaussy“.

Bevor Holger Tepe von der Filmcrew mit der Vorführung des französischen Streifens startete, lud Susanne Tauss zu den nächsten Vorführungen ein. Am kommenden Freitag, 4.8., wird auf dem Gut Vehr der Streifen „Die Überglücklichen“ gezeigt. Auf dem Hof Groneick in Gehrde läuft am11.8. „Mit dem Herz durch die Wand“, bevor am 18.8. im Alfhausener Kirchpark der Film „Willkommen bei den Hartmanns“ gezeigt wird. Der Schlossgarten in Eggermühlen, so viele der Besucher, sei für derartige Veranstaltungen eine ideale Location.

 

Auf den Spuren von ostfriesischem Adel und Klerus

Auf den Spuren ostfriesischer Edelleute und Konfessionen wandelte 50 Heimatfreunde. Bei einer Besichtigungsfahrt in die ostfriesische Stadt Leer war neben dem Schloss Evenburg und markanten Kirchen auch die Besichtigung des Leeraner Miniaturland eines der Programmpunkte.

Im Park des Schlosses Evenburg erläuterte Stadtführer Günter Kambeck (rechts) die Geschichte des der Anlage.

Im Park des Schlosses Evenburg erläuterte Stadtführer Günter Kambeck (rechts) die Geschichte des der Anlage.

Mit Günter Kambeck empfing im Park des Schlosses Evenburg in Leer-Loga ein fundierter Kenner der Stadtgeschichte die Ausflügler aus dem Osnabrücker Land. Das neugotische Schloss mit seinem 12 Hektar großen Park, eines der bedeutendsten Schlösser Nordwestdeutschland war bis 1975 im Besitz der Grafen von Wedel, die allerdings das Wasserschloss Gödens in Sande als Wohnstätte vorzogen. Der Evenburg drohte der Verfall, als sie der Landkreis Leer 1975 erwarb und in den Folgejahren aufwändig restaurierte. Die evangelisch reformierten Kirche, direkt am Schlosspark war ein weiteres Ziel. Mit seinem schlanken Turm und seinem schlichten romanischen Kirchenschiff aus dem 13. Jahrhundert verbergen sich in dem eher unscheinbaren Gotteshaus in einer Gewölbekrypta unterhalb des Chores zwei Kupfersärge aus dem 17. Jahrhundert.

Besuch in der Lutherkirche

Besuch in der Lutherkirche

Einem weit opulenteren Gotteshaus, der Lutherkirche, mit reichen Freskenmalereien und einer der ältesten Orgeln Ostfrieslands aus dem Jahre 1795 galt ein weiteren Besuch bevor Stadtführer Kambeck die Gruppe durch die historische Altstadt führte, deren heutige Existenz die Stadtväter einer Gruppe beherzter Leeraner Bürger verdankte, die sich in den 1970er Jahren vehement mit Erfolgt gegen den Abriss der alten Bausubstanz und der Errichtung moderner Neubauen im Stadtkern gestemmt hatten.

Über die Hafenpromenate ging es zu Alten Rathaus, dem Wahrzeichen der Stadt.

Über die Hafenpromenate ging es zu Alten Rathaus, dem Wahrzeichen der Stadt.

Auf 1100 QUADRATMETER sind in der LEERABER Miniaturwelt viele Ortschaften und Stäfte Ostfrieslands nachbebaut

Auf 1100 QUADRATMETER sind in der LEERABER Miniaturwelt viele Ortschaften und Stäfte Ostfrieslands nachbebaut

Nach einer Kaffeetafel in den Räumen der Leeraner Miniaturlwelt folgte ein eindrucksvoller Besuch der größten Modelleisenbahnlandschaft im Nordesten. In einer großen, im Jahr 2011 errichteten Industriehalle, von der Straßenseite verziert mit einer imposanten Fassadenfrond, derLeeraner Altstadt nachempfunden, enstanden in 400.000 Arbeitstunden einzigartige Nachbildungen vieler Städte Ostfriesland. 7500 Gebäude maßstabsgetreu nachgebaut, beeindruckten hier die Besucher. Auf einem 9000 Meter langen Straßen- und Schienennetzt bewegen sich neben 300 Modellzügen, 7000 Autos und auf den Wasserstraßen und Seen 300 Schiffe. 75.000 Lampen zaubern in der großzügigen Anlage, ein eindrucksvolles Miniaturbild ostfriesischer Ortschaften und Städte, die das Miniaturgelände mit raffinierter Beleuchtungstechnik im halbstündigen Turnus in eine Nachatmosphäre taucht.

OpenAir-Kino im Schlossgarten

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Sommerfilmmern auf dem Land“ hat der Landschaftsverband Osnabrücker Land erstmals auch eine Location in Eggermühlen mit in sein Sommerprogramm aufgenommen. Im Garten auf der Ostseite des Schlosses wird am kommenden Samstag, 29. Juli, der Film „Der Landarzt von Chaussy“ gezeigt. 

Der Streifen, der im September 2016 uraufgeführt wurde, skizzierte den Landarzt Jean-Pierre, der sich seit über 30 Jahren um die Patienten in seinem beschaulichen Dörfchen kümmert. Dabei hat er auch stets ein offenes Ohr für ideren Probleme und hält sich für unersetzlich. Nach der Diagnose eines Hirntumors fällt es ihm umso schwerer, die nun notwendige Praxisvertreterin Nathalie zu akzeptieren. Aus der Stadt kommend, bringt sie neue Methoden mit und muss sich ihren Platz im Dorf erst einmal hart erarbeiten. Doch Jean-Pierre bleibt nicht mehr viel Zeit, um Verständnis zueinander zu bewirken. Der Film erweist in anschaulichen Bildern dem aussterbenden Beruf des Landarztes liebevoll Referenz. 

Auf der bestuhlten Rasenfläche wird den Besuchern mit diesem Streifen vor der eindrucksvollen Schlosskulisse ein besonderes OpenAir-Kinoerlebnis präsentiert. Der Eingang zum Garten erfolgt über die Orangerie direkt an der Einfahrt zur Großen Allee. Als Parkplatz bieten sich die Flächen an der schräg gegenüber liegenden Mariä-Himmelfahrtskirche an. Um 19 Uhr beginnt das Rahmenprogramm mit Besichtigungen. Während die Familie von Boeselager Besucher über das Schlossgelände durch die Schlosskapelle führt, nehmen Mitglieder des Heimat- und Verkehrsvereins eine Besuchergruppe mit in die modern gestaltete Mariä-Himmelfahrtskirche. Danach geht es zum Alten Rentei, die heute als Kita fungiert. In der Mensa am Marienkindergarten, der ehemaligen Renteischeune, werden den Besuchern Wandbilder gezeigt, die französische Kriegsgefangene im Zweiten Weltkrieg dort hinterlassen hatten und die nach dem Umbau zur Mensa restauriert wurden. 

In der Orangerie bietet die Familie von Boeselager neben Leberkäs-Semmeln auch Getränke an.Bei schlechtem Wetter wird der Film, der um 21.45 Uhr beginnt,  in der Orangerie gezeigt.

 

Die Ostseite des Schlosses dient als Kulisse für das Sommerfilmmern in EggermühlenFoto: Georg Geers

Die Ostseite des Schlosses dient als Kulisse für das Sommerfilmmern in Eggermühlen

Foto: Georg Geers

Einblicke in Geschichte des Kinos

Ins Oldenburger Münsterland führte die Radwanderung des Heimat- und Verkehrsverein. Der Huckelriederfeld-Hof an der Hahnenmoortsraße in Löningen war erstes Ziel der Radler. Nach einer Kaffeetafel erläuterte Geschäftsführer Torsten Reinecke der Gasten aus dem Osnabrücker Land den modern gestalteten Erlebnis-Bauernhof, dessen Reet gedecktes Haupthaus den Mittelpunkt der Hofanlage bildet. 

Torsten Reinecke (links) erläuterte der Besuchern die Anlage

Torsten Reinecke (links) erläuterte der Besuchern die Anlage

Zwei Gästehäuser und zahlreiche Ferienwohnungen sowie Schwimmbad und eine Sauna bilden komfortable Unterkunftsmöglichkeiten ganz in der Nähe der Schutenmühle in Huckelrieden. Die Aufzucht von Bentheimer Schweinen, eine vom Aussterben bedrohte Rasse, haben sich Reinecke und sein Team unter anderem auf die Fahnen geschrieben.

Weiters Ziel der Radlergruppe war das Kino-Museum in Löningen. Die ganze Welt des Kinos, ein Steckpferd des 1996 verstorbenen Arztes Dr. Heinz Dobelmann, beeindruckte schon beim Betreten der Ausstellungsräume, die nach Aussagen der Geschäftsführerin Brigtte Konert, nur einen kleinen Teil der riesigen Sammlung zeigt.

Technische Raffinessen erläuterte Andreas Dobermann (rechts)

Technische Raffinessen erläuterte Andreas Dobermann (rechts)

Die unzähligen historischen Projektoren, Vorführmaschinen und ein 3000 Filme umfassendes Archiv, heute im Besitz der Remmers AG, gelten als die wahrscheinlich umfangreichste kinotechnische Sammlung der Welt. Andreas Dobelmann, ein Sohn des Sammlers, führte die Besucher zurück in die Zeit, als die Bilder laufen lernten. Vom elektrisch betriebenen Daumenkino, über die 1895 erste öffentliche Filmvorführung spannte er den Bogen bis zu den um die Jahrtausendwende im Einsatz befindlichen Großprojektoren. Etwa 90 dieser mannshohen Vorführmaschinen befinden sich im Besitz des Museums.

Von den Babelsberger Filmstudios erwarb Dobelmann seine gewichtigste Vorführmaschine, eine Pyrcon UP 700, der letzte in der DDR entwickelte Großprojektor aus dem Jahre 1961. Mittels dieses fast eine Tonne schweren Maschine war es möglich, Leinwände bis zu 28 Meter Breite bereits zu bespielen. Für die Beleuchtung sorgte eine acht Kilowatt starke, wassergekühlte Kohlenbogenlampe. Im Jahre 1988 überraschte Showmasterlegende Rudi Carell den Löninger Arzt in seiner Praxis und produzierte mit ihm einen Beitrag für seine Sendung „Lass dich überraschen“.

Nach der Filmvorführung dieses Beitrages, zu dem die Besucher zwischen den beeindruckenden Filmprojektoren Platz genommen hatten, ging es in Dobelmann Privatkino.

Rote Plüschsessel und ein früher Dick und Doof-Film versprühte Kinoromantik pur. Peter Schmitz, der die Tour organisiert hatte, bedanke sich im Namen der Teilnehmer für eine sehr interessante Führung.

 

Alles was sich dreht, beeindruckte

Vornehmlich mit Fahrrädern steuerten viele hundert Besucher bei 24. Deutschen Mühlentag die Wöstenesch-Wassermühle an. Nicht nur auf den Drahtesel bezog sich der Slogan der dortigen Ausstellung „Als die Räder laufen lernten“, die der Heimatverein zum 200. Geburtstag des Fahrrads initiiert hatte. Auch die sich drehende Mühlentechnik stand im Interesse der Besucher.

Großes Besucherinteresse verzeichnete die Wöstenesch-Wassermühle

Großes Besucherinteresse verzeichnete die Wöstenesch-Wassermühle

Die Firma „Bollerwagen-Internäscherel“ zeigte ihre Bollerwagenflotte, allesamt „Made in Nortrup“.

Die Firma „Bollerwagen-Internäscherel“ zeigte ihre Bollerwagenflotte, allesamt „Made in Nortrup“.

Hatten Besucher auf dem Mühlengelände die Möglichkeit, sich über ein Dutzend dort ausgestellte Bollerwagen zu informieren oder einen Stuhlmacher bei der Arbeit über die Schulter zu schauen, waren es im Mühlenkeller unterschiedlichste Fahrradtypen, die Aufsehen und vor allen Erinnerungen weckten.

Das Original-Bonanza-Fahrrad aus den 1980er Jahren hätte der Heimatverein gleich mehrere Male verkaufen können.

Das Original-Bonanza-Fahrrad aus den 1980er Jahren hätte der Heimatverein gleich mehrere Male verkaufen können.

Was es alles gibt? Gut 70 Jahre hat dieses Fahrrad der Marke Wanderer auf den Buckel. Ausgestattet ist es mit Holzfelgen und Holzschutzblechen.

Was es alles gibt? Gut 70 Jahre hat dieses Fahrrad der Marke Wanderer auf den Buckel. Ausgestattet ist es mit Holzfelgen und Holzschutzblechen.

Ebenfalls aus den 1980er stammte das Fend-Cardano, dass schon damals kettenlos über einen Kardanantrieb verfügte. Wie Milchkannen mit Fahrrädern befördert wurden, davon konnten viele Besucher aus eigener Erfahrung berichten. Ein Milchkannenfahrrad allerdings besitzt kaum noch jemand. Ein weiteres Raritäten-Schätzchen aus den 1940 Jahren verfügte über Holzfelgen und filigran gefertigte Holzschutzbleche.

Die rustikale Köstlichkeiten in rustikalen Ambiente waren bereits am frühen Nachmittag vergriffen.

Die rustikale Köstlichkeiten in rustikalen Ambiente waren bereits am frühen Nachmittag vergriffen.

Reichlich Gebrauch machten die Kids von der Spielmöglichkeiten, die die Jugendpflege der Samtgemeinde anbot.

Reichlich Gebrauch machten die Kids von der Spielmöglichkeiten, die die Jugendpflege der Samtgemeinde anbot.

Über mangelndes Interesse konnte sich die Jugendpfleger der Samtegeminde Bersenbrück nicht beklagen, die mit vielfältigen Spielangeboten zahlreiche Kinder begeisterte. Duftendes Mühlenbrot und dutzende Torte mundeten und strahlend blauen Himmel hervorragend.

 

Als die Räder laufen lernten

Mühlentag gewährt Einblicke in die Fahrradgeschichte

ahrhunderte nachdem die Technik des „sich drehens“ bei Wind- und Wassermühlen längst Routine war, sann der Mensch darüber nach, derartige Kräfte für die eigene Fortbewegung zu nutzen. Das Fahrrad, das in diesem Jahr seinen 200. Geburtstag feiert, steht am Pfingstmontag im Mittelpunkt einer Ausstellung anlässlich des Deutschen Mühlentages bei der Wöstenesch-Wassermühle in Eggermühlen im Norden des Landkreises Osnabrück.

Hoch hinaus mussten Fahrradfahrer vor 150 Jahren, wenn sie auf dem Sattel eines Hochrades Platz nehmen wollten. Respekt zollt der Vorsitzende des Heimatverein Theo Schulte dem Mut der früherer Hochradfahrer.

Hoch hinaus mussten Fahrradfahrer vor 150 Jahren, wenn sie auf dem Sattel eines Hochrades Platz nehmen wollten. Respekt zollt der Vorsitzende des Heimatverein Theo Schulte dem Mut der früherer Hochradfahrer.

Vor fast genau 200 Jahren, am 12. Juni 1917 war es, als Karl Freiherr von Drais mit seiner zweirädrigen Laufmaschine die 15 Kilometer lange Strecke von Mannheim zu der kurfürstlichen Sommerresidenz in Schwetzingen in weniger als einer Stunde zurückgelegtlegte und damit den Grundstein für die Entstehungsgeschichte des heute modernen und wieder populären Fahrrades legte. Drais hatte seine Erfindung bereits 1918 patentieren lassen und damit Nachbauern einen Riegel vorgeschoben. Ein halbes Jahrhundert sollte es dauern, bis bei der Pariser Weltausstellung 1867 ein französischer Kutschenbauer eine Tretkurbel an das Vorderrad anbrachte. Der geringe Radumfang und damit fehlende Übersetzung hatten allerdings dazu geführte, dass man den Durchmesser des Vorderrades vergrößerte, um so höhe Geschwindigkeiten erreichen zu können. Auf Stahlfelgen gezogene Speichen verringerten zudem das Gewicht. Der hohe Schwerpunkt und die damit verbundene immense Sturzrate bei Hochradfahrern führte abermals zu einer Weiterentwicklung. Zwei gleich große Räder, Kettenübersetzung und der um 1900 von Dunlop entwickelte Luftreifen sorgten schließlich für den Durchbruch. Der „Diamant-Rahmen“, der auch heute noch das Grundgerüst vieler Fahrräder bildet, setzte sich durch.

Auf Bilder und Schautafeln sowie anhand einer Reihe von 100 Jahre alten Fahrrädern können Besucher am Pfingstmontag eintauchen in die Zeit „als die Räder laufen lernten“. Als Kontrastprogramm stellt das Nortruper „Radhuus“ ein hypermodernes E-Bike als Leihgabe zur Verfügung. In Deutschland steht das Fahrrad mit 73 Millionen Exemplaren gegenüber 43 Millionen Autos bei den Fortbewegungsmitteln auf Platz.

Noch in den 1950er Jahren fuhren viele Frauen täglich mit dem Fahrrad zum Melken auf die Weide.

Noch in den 1950er Jahren fuhren viele Frauen täglich mit dem Fahrrad zum Melken auf die Weide.

Mit der kleinen Ausstellung möchte der Heimat- und Verkehrsverein aber auch Erinnerungen an das Fahrrad wachrufen, das noch vor wenigen Jahrzehnten, sei es für Fahrten zum Melken auf die Weide oder für sonntägliche Verwandtenbesuche, das Transportmittel schlechthin darstellte. Heute steht der Freizeitgedanke bei Radfahrern an erster Stelle.

Kinder können beim Mühlentag in Eggermühlen allerdings nicht nur die Größe einer Hochrades bestaunen. Mit seinem Bauwagen und einer Fülle interessanten Spielmöglichkeiten ist die Kreisjugendpflege bei der Wassermühle zu Gast. „Bollerwagen-Internäschenel“ zeigt auf dem Gelände einige seiner Bollerwagen-Highlights. Auch ein Stuhlflechter, eine Porzellanmalerin und ein holländischer Trödler demonstrieren ihre Künste. Neben dem „Eggermöhlener Kartuffel Pannekaoken“ bereichern erstmals auch Chicken Nuggets und Pommes den Mittagstisch. Für eine Dokumentation des Deutschen Mühlentages ist Eggermühlen in diesem Jahr einer der Drehorte. Von 13.15 bis 14.30 Uhr wird bei der Wöstenesch-Wassermühle ein Filmteam vor Ort sein und die Mühlentags-Aktivitäten begleiten. 

Mensa als Konzertsaal

Sehr gute Akustik bescheinigten die Teilnehmer des Volksliedersingen in Eggermühlen der Mensa in der ehemaligen Renteischeune. Dort hatten sich siebzig Sängerinnen und Sänger auf Einladung des Heimat- und Verkehrsvereins zum gemeinsamen Singen versammelt. Mit dabei auch Teilnehmer aus Berge und Fürstenau, die die Idee, gemeinsam mal wieder Volkslieder zu singen, nach Eggermühlen gelockt hatte. Bevor die musikalischen Begleiter des Abends Gerd Bruns und Jürgen Büscher in die Tasten ihrer Akkordeons griffen, drückte der neue Vorsitzendes des Heimatverein Theo Schulte seine Freude über den guten Besuch aus.

Ideal für eine solche Veranstaltung erwies sich die mensa

Ideal für eine solche Veranstaltung erwies sich die mensa

Stark vertreten waren die Sänger des Heimatvereins Kettenkamp. Gemeinsam hatten die beiden benachbarten Heimatvereine das Volksliedersingen im Jahre 2006 ins Leben gerufen. Zwölf Lieder, von „Der Mai ist gekommen“ bis „Mus i denn zum Sädtele hinaus“ zeigten an dem Abend, das Volkslieder auch heute noch gern, aber leider viel zu selten, gesungen werden. Die gemeinsame Veranstaltung, so auch Werner Küthe vom Kettenkamper Heimatverein, wolle man auch künftig beibehalten. Nach der diesjährigen Auftaktveranstaltung in Eggermühlen lud er alle Volksliederfreunde, unabhängig von einer Vereinszugehörigkeit, zum nächsten Singen nach Kettenkamp ein. Dieses findet am 2. August im Garten der Gaststätte Ansmann statt.

Unser Foto zeigt die Sängerschar in der Mensa. Foto: Georg Geers

Unser Foto zeigt die Sängerschar in der Mensa. Foto: Georg Geers