Interessante Ziele entlang der Fahrradrouten

Über 100 Radfahrer aus Eggermühlen und Umgebung beteiligten sich am Sonntag an der Veranstaltung „RadAktiv im Eggertal“. Bereits zum dritten Mal, nahmen Heimatverein, Sportverein und die Landjugend die Radlerfreunde auf vier Routen mit in die nähere Umgebung. Neben einer fünf Klometer langen Tour, bei der die Landjugend Kids mit auf die Reise nahm, stellte Peter Schmitz einer 30köpfigen Gruppe den „Eggertaler Entdeckerweg“ vor. In Richtung Quakenbrück starten einige Dutzend sportliche Mountainbiker. 70 Teilnehmer verzeichnete das stärkste Radlerfeld.

Im Karlsgarten erläuterte Gregor Meyer (5.v.l.) die Entstehung der Anlage, die einem Garten aus der Zeit Karls des Großen nachempfunden ist. Mehr als 80, teilweise fast vergessen Gartenpflanzen werden hier von Ehrenamtlichen angebaut.

Im Karlsgarten erläuterte Gregor Meyer (5.v.l.) die Entstehung der Anlage, die einem Garten aus der Zeit Karls des Großen nachempfunden ist. Mehr als 80, teilweise fast vergessen Gartenpflanzen werden hier von Ehrenamtlichen angebaut.

Eine der größten Alpakaherden ist auf dem dem Hof von Enno Bruns in Menslage beheimatet.

Eine der größten Alpakaherden ist auf dem dem Hof von Enno Bruns in Menslage beheimatet.

Nach einer Besichtigung des Karlsgarten, in dem Gregor Meyer Geschäftsführer des Vereins „Kreislaufwirtschaft de Peerdehoff e.V.“ die im Jahre 2014 angelegten und dem frühen Mittelalter nachempfundenenGartenanlage vorstellte, erregten die 100köpfige Alpakaherde von Enno Bruns das Interesse der Gruppe. Interessante Informationen und Anekdoten erhielten die Teilnehmer dabei von dem Züchter aus erster Hand.

Durch ihre Artland-Töpferei führte Simone Schleicher die Gruppe aus Eggermühlen.

Durch ihre Artland-Töpferei führte Simone Schleicher die Gruppe aus Eggermühlen.

Unweit der Alpakaherde wartete ein weiterer Besichtigungspunkt. In der Artland-Töpferei zeigte Simone Schleicher, wie interessante und eigenwillige Tonkreationen entstehen. Selbst die heftigen Regenschauer, die Nachmittags niedergingen, konnten die gute Laune der Radler nicht vermiesen.

Spiel für Kid, unter anderem eine Wasserbaustelle, hatte die Landjugend organisiert

Spiel für Kid, unter anderem eine Wasserbaustelle, hatte die Landjugend organisiert

Kaffee und Kuchen, die nach der Ankunft im Eggermühlener Sportlerheim warteten, versöhnten die Fahrradfahrer schnell. Währenddessen sorgten sich Landjugend und Sportverein mit einer Wasserbaustelle und einer Dartfußballwand um die jüngsten Teilnehmer der Veranstaltung.

Liesel Hörer fungierte bei der Verlosung als Glücksgöttin

Liesel Hörer fungierte bei der Verlosung als Glücksgöttin

Bargeldversorgung auf eigene Füße stellen

„Wie wird unsere Gemeinde in Zukunft aufgestellt sein“. Diese Frage diskutierten Bürger mit Vertretern des Rates und Tim Strakeljahn von der Lingener Agentur Protein, die im Auftrag der Landvolkhochschule Oesede Fragen der Regional- und Dorfentwicklung analysiert hatte. Die Ergebnisse einer Seniorenbefragung in der Samtgemeinde Bersenbrück stelle Gabriele Linster, Ehrenamtkoodinatorin und Seniorenbeauftragte der Samtgemeinde vor.

Mit Bürgern diskutierten Tima Strakeljahn, Gabriele Linster und Bürgermeister Markus Frerker. (v.l.) Foto: Georg Geers

Mit Bürgern diskutierten Tima Strakeljahn, Gabriele Linster und Bürgermeister Markus Frerker. (v.l.) Foto: Georg Geers

In mehreren „Dorf- und Dialogabenden“ hatten Bürger der Gemeinde Zukunftsperspektiven diskutiert, über demografischen Wandel gesprochen und über Vereinsleben, die Arbeitsplatz- und Freizeitmöglichkeiten philosophiert. Ihre Eindrücke und Wünsche dieser „Dorfgespräche“ teilten die Bürger dem Rat in den vergangenen Wochen auf vorgefertigten Karten mit. Derzeit verfüge Eggermühlen über eine gute Nahversorgung. Einkaufsmöglichkeit wie Arzt- und Zahnarztpraxis sei am Ort vorhanden. Wie aber sieht es in Zukunft aus? Diese Frage beschäftigte viele Bürger. Viel wurde aufgrund der „Dorfgespräche“ im Ort diskutiert, einiges auch im Vorfeld zerredet, so Bürgermeister Markus Frerker. Ein positiver Dialog sei gefragt.  Die Gesundheitsversorgung, so Frerker, sei über die nächsten Jahre gesichert, auch im ortsansässigen Gärtnereibetrieb sei die Nachfolge gerecht. Mit beiden Einkaufsmärkten seien Gespräche geführt worden. Über Nachfolgeregelungen müsse man sprechen und dürfe diese nicht zerreden. Anregungen, einen adäquaten Raum für die Landjugend zu schaffen, wurden von der Landjugend bereits beim ersten „Dorfgespräch“ gemacht. Dass sich aus diesen Gesprächen nun Taten entwickelt hätten, so Landjugendvorsitzende Anne Lena Klune, sei ein positiver Aspekt der Veranstaltung. Auch habe man gemeinsam mit dem Heimatverein Plattdeutschabende durchgeführt. Diese sollen fortgesetzt werden. Die Ernennung eines Plattdeutschbeauftragten regte Ulrich Gövert an. Dieser könne als Schnittstelle der Verein Belange der plattdeutschen Sprache koordinieren und Synergien mit anderen Institutionen schaffen. 

Rund 90 Prozent der Bundesrepublik zählen zum ländlichen Raum. Damit ist er Zuhause für mehr als die Hälfte der Deutschen und ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für das ganze Land. Die Gesprächsabende in Eggermühlen, so Tim Strakeljahn hätten nicht das Ziel gehabt, den Bürgern zu zeigen „wo es lang gehe“.  Er freute sich, mit der Veranstaltungsreihe Diskussionen angeregt zu haben, die Bürger zum Teil auch umgesetzt hätten.

Die mangelnde Bargeldversorgung war ein weiteres Thema, dass Markus Frerker ansprach. Nach dem Wegzug der Kreissparkasse müssten Filialen in Nachbargemeinden aufgesucht werden, um an Bargeld zu kommen. Dieser Zustand sei in den Augen vieler Bürger unhaltbar. In Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Moneyserv biete sich in Eggermühlen die Möglichkeit, einen eigenen Geldautomaten zu installieren. An der Bippener Straße, in der Nähe des Edekamarktes Havermann, könne man sich einen Standort vorstellen. Bei einer Abhebegebühr von 1,49 Euro bei etwa 1000 Transaktionen im Monat für Kunden umliegender ortsansässiger Banken würde sich ein Geldautomat rechnen. Angeregt wurde bei dem Abend, dazu eine Bürgerbefragung am Tag der Bundestagswahl am 24. September zu starten.

Weiteres Thema, das den Bürgern unter den Nägeln brenne, sei der Breitbandausbau. Hier werde sich in der Fläche in naher Zukunft einiges verbessern.

Auch das Thema Turnhalle sprach der Ratsvorsitzende an. Da die örtliche Sporthalle nicht mehr den Anforderungen eines Schulsportbetriebes entspreche, sei ein Modernisierung und Vergrößerung nötig. Mit den Anliegern habe man bereits Gespräche geführt.

Eggermühlen verfüge über außerordentlich agile Senioren. Diesen Schluss zog Gabriele Linster aus einer Befragung, die auf Samtgemeindeebene durchgeführt worden sei. 115 Personen, 56 Prozent der über 70zigjährigen hätten sich in Eggermühlen daran beteiligt. 89 von Ihnen seien noch mit dem Auto mobil, 63 nutzten regelmäßig ein Fahrrad, 35 das Internet und 57 verfügten über ein Handy. Linster verwies auf die Möglichkeit, sich bei Umbau auf altersgerechtes Wohnen kostenlose Unterstützung beim Seniorenbüro in Bersenbrück zu holen.

 

20. August: Auf vier Fahrrad-Routen rund um Eggermühlen

Bereits zum dritten Mal laden Heimatverein, Sportverein, Landjugend sowie die Gemeinde Eggermühlen zu einem Aktionstag „RadAktiv im Eggertal“ am Sonntag, 20. August. Alle, die Freude am Radfahren haben, sind eingeladen, sich eine der vier Rundfahrten anzuschließen. Routenlängen von 5 bis 60 Kilometern werden angeboten und sind für Familien mit Kindern ebenso geeignet, wie für Gelegenheitsradler, Tourenindividualisten oder sportliche Radler.

Ankündigungstafel installierten Bernd Hengehold, Ramona Ebler und Peter Schmitz an den Ortseingangstafeln in Eggermühlen. Fotos: Georg Geers

Ankündigungstafel installierten Bernd Hengehold, Ramona Ebler und Peter Schmitz an den Ortseingangstafeln in Eggermühlen. Fotos: Georg Geers

Bereits um 10 Uhr startet eine 40 Kilometer lange Tour. Unter dem Motto „Sehenswertes unterwegs“ nimmt Georg Geers die Teilnehmer mit in Richtung Menslage. Einiges zu sehen gibt es entlang dieser Tour bei einer Reihe von Stopps. Beim historischen Karlsgarten, bei denArtland Alpakas sowie bei der Artland-Töpferei werfen die Radler einen Blick hinter die Kulissen. Um 12.30 Uhr startet die „sportliche Tour“, die mit etwas mehr Speed über eine Länge von 60 Kilometern in Richtung Quakenbrück führt. Bernd Hengehold und Hannes Ebler leiten die Tour. Zwei weitere Routen starten um 14 Uhr. Bei der 5 Kilometer langen Kids-Tour kommen vor allem junge Familien mit Kindern bei Unterwegs-Aktionen auf ihre Kosten. Die Leitung liegt in den Händen der Landjugend. Der im vergangenem Jahr eröffnete „Eggertaler Entdeckerweg“ umrundet die Gemeinde Eggermühlen. 12 Hinweistafeln, aber auch Peter Schmitz, der die Radlertruppe anführt, erläutern entlang der 22 Kilometer langen Strecke Landschaft und Leute.

Für sportliche Radler ist ein 60 Kilometer lange Tour durch das Artland geplant. Für die Teilnahme an dieser Tour besteht Helmpflicht. Unser Foto zeigt die Eggermühlener Sportradler.

Für sportliche Radler ist ein 60 Kilometer lange Tour durch das Artland geplant. Für die Teilnahme an dieser Tour besteht Helmpflicht. Unser Foto zeigt die Eggermühlener Sportradler.

Alle Teilnehmer erhalten eine Erinnerungsplakette. Eine Teilnahmegebühr wird nicht erhoben. Start und Ziel ist das Sportgelände im Sternbusch, wo die Radler mit einem kleinen Volksfest erwartet werden. Hier warten Kaffee- und Kuchen, Bratwurst- und Getränkestände, Musik sowie ein Unterhaltungsangebot für Kinder. Am Dart-Fußball können die Besucher ihre Treffsicherheit demonstrieren. Selbstverständlich sind Interessenten, die sich nicht an den Touren beteiligen können oder möchten, am Zielort herzlich willkommen. Wertvolle Preise haben die Organisatoren für eine Verlosung zusammengestellt. Lose gibts vor Ort zum Stückpreis von 50 Cent. Der Reinerlös der Veranstaltung ist für Gestaltung von Kinderspielplätzen in der Gemeinde bestimmt. 

 

Mit dem Abendwind ins Artland

In die Lüfte gingen drei Damen, die bei einer Verlosung im Rahmen der Veranstaltung „RadAktiv im Eggertal“ im August 2015 eine Ballonfahrt gewonnen hatten. Begleitet wurden sie dabei vom 1. Vorsitzenden des Vereins RadAktiv, Theo Stottmann und Georg Geers. Mit einem lauen Abendwind ging es bis nach Rüsfort.

Viele Zuschauer hatten sich beim Start im Sternbuschstadion eingefunden.

Viele Zuschauer hatten sich beim Start im Sternbuschstadion eingefunden.

Beeindruckt zeigte sich Ballonpilot Rainer Herkenhoff beim Start von den zahlreichen Zaungästen, die sich im Sternbuschstadion eingefunden hatten. Auch Clemens Seelmeyer, der seinerzeit die Ballonfahrt als Hauptgewinn gestiftet hatte, zählte zu den winkenden Zaungästen, als das Gefährt mit 4250 Kubikmeter heiße Luft aufstieg. In luftiger Höhe ließen die Ballonfahrer Eggermühlen schnell hinter sich, zogen an Kettenkamp vorbei in Richtung Loxten. Professionell und routiniert zeigte sich Herkenhof, Chef des Mettinger Ballonteams, bei der Fahrt, jeder Handgriff saß. Von seinem Opa, so Herkenhoff, sei er mit dem Virus Ballonfahrt infizierte worden. Im Mai 1980 sei es gewesen, als dieser ihn in einen Ballonkorb gesetzt hatten. Interessante Geschichten von vielen Fahrten weltweit, wußte Herkenhoff bei seiner 1167. Fahrt zu berichten. Viermal habe er mit einem Ballon die Alpen überquert - jedesmal ein grandioses Erlebnis.

Im sommerlichen Abendlicht zeigte sich das Gut Loxten

Im sommerlichen Abendlicht zeigte sich das Gut Loxten

Georg Geers, Petra Klune, Beate Schulte, Theo Stottmann und Andrea Stalfort genossen die lautlose Ballonfahrt an dem lauen Sommerabend

Georg Geers, Petra Klune, Beate Schulte, Theo Stottmann und Andrea Stalfort genossen die lautlose Ballonfahrt an dem lauen Sommerabend

Als ein eindrucksvolles Erlebnis entpuppt sich die Ballonfahrt, die die Passagiere mit dem Abendwind in Richtung Artland treibt, auch. Über den Baumwipfeln der Eichen, die die Loxtener Straße säumen, wächst violett-bläulich die Spitze des Herrenhauses von Gut Loxten. Minuten später breitet sich die imposante Anlage des Wasserschlosses im malerischen Spätsommerlicht unter dem Ballon aus. Gemächlich geht es über die Bauerschaft Suttrup. Einmal die Plätze wechseln - zwei der vier Gasflaschen sind verbraucht - umstöpseln. Ein paar Handgriffe und schon fauchen abermals die Brenner, um dem Luftgefährt Auftrieb zu verschaffen. Vielerorts Getreidefelder auf denen Mähdrescher surren. Wie ein weißer Streifen zieht die Nordwest-Bahn lautlos durch die grüne Landschaft. Weniger hundert Meter weiter östlich schlängelt sich die Hase durch das Artland. Nach gut 90 Minuten, die Suche nach einer Landemöglichkeit. Eine freie Fläche nicht in Sicht. Mais, soweit das Auge reicht. Im tiefer Fahrt geht es über die Spitzen der Maispflanzen. Ein abgeerntetes Roggenfeld wenige hundert Meter östlich scheint ein geeigneter Landeplatz. Mit Fahrrädern und Autos nähern sich Schaulustige.

Eine perfekte Landung auf einem Stoppelacker in RüsfortFotos: Georg Geers

Eine perfekte Landung auf einem Stoppelacker in Rüsfort

Fotos: Georg Geers

Nach kurzem Bodenkontakt steigt der Ballon noch einmal kurz auf, bevor Pilot Rainer sein 50.000 Euro teures Luftgefährt souverän auf dem Acker „parkt“. Mit vereinten Kräften wird der Ballon verstaut, während bei den Damen bereits die Sektkorken knallen.

Nach der Landung wird eine Haarträne des Mitfahrer angesengt, das feurigen mit Sekt gelöscht und mit Erde aus dem landungsocker bestrichen.

Nach der Landung wird eine Haarträne des Mitfahrer angesengt, das feurigen mit Sekt gelöscht und mit Erde aus dem landungsocker bestrichen.

Aber langsam. Bevor eine erste Ballonfahrt offizielle endet, erfolgt die Taufe der Passagiere, bei der diese zwar einige Haare lassen müssen, dafür aber mit einer Urkunde auch einen klangvollen Namen verliehen bekommen. „Luftgraf Theodor I, entschwebender Aeronaut zu Eggermühlen“ oder „Freifrau Beate zu Schulte, flotte Eroberin des Eggermühlener Luftraums“ zum Beispiel.

Am 20. August veranstaltet die Gemeinde Eggermühlen, gemeinsam mit Sportverein, Heimatverein und Landjugend das 3. RadAktiv im Eggertal. Die vier Routen zwischen 5 und 60 Kilometer starten am Sternbuschstadion. Eine attraktives Familienprogramm mit Kaffee und Kuchen wartet auf Besucher und Teilnehmer. Den Termin können sich Radler und Interessenten schon mal vormerken. Eine detaillierte Tourbeschreibung wird noch veröffentlicht.

 

RadAktivisten starten am 31. Juli

Auf dem Gelände des Sternbusch-Stadions in Eggermühlen starten heute Abend (31.7.) die Gewinner einer Verlosung zu einer Fahrt mit dem Heißluftballon. Im Rahmen der Veranstaltung „RadAktiv im Eggertal“ im Jahre 2015 wurden sie als Preisträger ermittelt. 

Gesponsert wird die fahrt vom bauXpert Seelmeyer aus Neuenkirchen. Terminüberschneidungen und unpassendes Wetter allerdings hatten den Start zu der Gewinnfahrt immer wieder verzögert. Sollte die Wetterlage stabil bleiben, so Rainer Herkenhoff vom Ballonteam Mettingen, erfolgt der Start gegen etwa 18.30 Uhr.

„Sommerflimmern“ im Schlossgarten

Einen eindrucksvollen Filmabend erlebte etwa 200 Besucher des diesjährigen „Sommerflimmerns auf dem Lande“. Erstmals zählte auch der Garten des Schlosses Eggermühlen zu den Aufführungsorten. Als siebter von insgesamt 14 Filmen in der Veranstaltungsreihe wurde „Der Landarzt von Chaussy“ aufgeführt. Während eines Rahmenprogramm führte Baron Christoph von Boeselager die Gäste über das Geländes seines Anwesens und durch die Schlosskapelle, während der Heimat- und Verkehrsverein den Besuchern die Mariä-Himmelfahrtskirche und die zu einem Veranstaltungsraum und Mensa umfunktionierte Scheune der Alten Rentei zeigte.

Vor der Kulisse der Orangerie verfolgten die Besucher den Film

Vor der Kulisse der Orangerie verfolgten die Besucher den Film

Bereits vor Öffnung der Türen hatten sich mehrere dutzend Besucher auf dem Platz vorOrangerie an der Großen Allee versammelt, um bei der Premiere einer Filmvorführung im Schlossgarten mit dabei zu sein. Das von Mauern umgebende und damit windgeschützte Gartengelände an der Ostseite des Schlosses erwies sich für ein derartiges Event als idealer Veranstaltungsort. Dr. Susanne Tauss vom Landschaftsverband Osnabrück, die dieOpenAir-Kinoreihe mit ihrem Team organisiert hatte, zeigte sich von den Besucherzahlen denn auch angetan. In Eggermühlen können wir einen überdurchschnittlichen Besuch verzeichnen, so Tauss. Sie dankte den vielen Sponsoren, die die Veranstaltungsreihe durch ihr finanzielle Engagement seit Jahren mittragen würden.

Baron Christoph von Boeselager (mitte) führte die Besucher über das Geländes des Schlosses. Fotos: Georg Geers

Baron Christoph von Boeselager (mitte) führte die Besucher über das Geländes des Schlosses. Fotos: Georg Geers

Bei einem Rundgang über das Schlossgelände erläuterte Christoph Freiherr von Boeselager den Besuchern die Geschichte des Schlosses, ein Rittersitz aus dem 13. Jahrhundert, den seine Vorfahren im Jahre 1654 erworben und in den Jahren 1714 bis 1718 zu einem Schloss ausgebaut hatten. In der neugotischen Nikolauskapelle des Schlosses aus dem Jahre 1869 wies von Boeselager anhand einer Reihe von Wappentafeln auf die Zusammenhänge und verwandtschaftlichen Verbindungen zu zahlreichen Adelshäusern in der Region hin.

Auf einer Großleinwand an der Ostseite des Schlosses sahen die Besucher den Streifen „Der Arzt von Chaussy“.

Auf einer Großleinwand an der Ostseite des Schlosses sahen die Besucher den Streifen „Der Arzt von Chaussy“.

Bevor Holger Tepe von der Filmcrew mit der Vorführung des französischen Streifens startete, lud Susanne Tauss zu den nächsten Vorführungen ein. Am kommenden Freitag, 4.8., wird auf dem Gut Vehr der Streifen „Die Überglücklichen“ gezeigt. Auf dem Hof Groneick in Gehrde läuft am11.8. „Mit dem Herz durch die Wand“, bevor am 18.8. im Alfhausener Kirchpark der Film „Willkommen bei den Hartmanns“ gezeigt wird. Der Schlossgarten in Eggermühlen, so viele der Besucher, sei für derartige Veranstaltungen eine ideale Location.

 

Auf den Spuren von ostfriesischem Adel und Klerus

Auf den Spuren ostfriesischer Edelleute und Konfessionen wandelte 50 Heimatfreunde. Bei einer Besichtigungsfahrt in die ostfriesische Stadt Leer war neben dem Schloss Evenburg und markanten Kirchen auch die Besichtigung des Leeraner Miniaturland eines der Programmpunkte.

Im Park des Schlosses Evenburg erläuterte Stadtführer Günter Kambeck (rechts) die Geschichte des der Anlage.

Im Park des Schlosses Evenburg erläuterte Stadtführer Günter Kambeck (rechts) die Geschichte des der Anlage.

Mit Günter Kambeck empfing im Park des Schlosses Evenburg in Leer-Loga ein fundierter Kenner der Stadtgeschichte die Ausflügler aus dem Osnabrücker Land. Das neugotische Schloss mit seinem 12 Hektar großen Park, eines der bedeutendsten Schlösser Nordwestdeutschland war bis 1975 im Besitz der Grafen von Wedel, die allerdings das Wasserschloss Gödens in Sande als Wohnstätte vorzogen. Der Evenburg drohte der Verfall, als sie der Landkreis Leer 1975 erwarb und in den Folgejahren aufwändig restaurierte. Die evangelisch reformierten Kirche, direkt am Schlosspark war ein weiteres Ziel. Mit seinem schlanken Turm und seinem schlichten romanischen Kirchenschiff aus dem 13. Jahrhundert verbergen sich in dem eher unscheinbaren Gotteshaus in einer Gewölbekrypta unterhalb des Chores zwei Kupfersärge aus dem 17. Jahrhundert.

Besuch in der Lutherkirche

Besuch in der Lutherkirche

Einem weit opulenteren Gotteshaus, der Lutherkirche, mit reichen Freskenmalereien und einer der ältesten Orgeln Ostfrieslands aus dem Jahre 1795 galt ein weiteren Besuch bevor Stadtführer Kambeck die Gruppe durch die historische Altstadt führte, deren heutige Existenz die Stadtväter einer Gruppe beherzter Leeraner Bürger verdankte, die sich in den 1970er Jahren vehement mit Erfolgt gegen den Abriss der alten Bausubstanz und der Errichtung moderner Neubauen im Stadtkern gestemmt hatten.

Über die Hafenpromenate ging es zu Alten Rathaus, dem Wahrzeichen der Stadt.

Über die Hafenpromenate ging es zu Alten Rathaus, dem Wahrzeichen der Stadt.

Auf 1100 QUADRATMETER sind in der LEERABER Miniaturwelt viele Ortschaften und Stäfte Ostfrieslands nachbebaut

Auf 1100 QUADRATMETER sind in der LEERABER Miniaturwelt viele Ortschaften und Stäfte Ostfrieslands nachbebaut

Nach einer Kaffeetafel in den Räumen der Leeraner Miniaturlwelt folgte ein eindrucksvoller Besuch der größten Modelleisenbahnlandschaft im Nordesten. In einer großen, im Jahr 2011 errichteten Industriehalle, von der Straßenseite verziert mit einer imposanten Fassadenfrond, derLeeraner Altstadt nachempfunden, enstanden in 400.000 Arbeitstunden einzigartige Nachbildungen vieler Städte Ostfriesland. 7500 Gebäude maßstabsgetreu nachgebaut, beeindruckten hier die Besucher. Auf einem 9000 Meter langen Straßen- und Schienennetzt bewegen sich neben 300 Modellzügen, 7000 Autos und auf den Wasserstraßen und Seen 300 Schiffe. 75.000 Lampen zaubern in der großzügigen Anlage, ein eindrucksvolles Miniaturbild ostfriesischer Ortschaften und Städte, die das Miniaturgelände mit raffinierter Beleuchtungstechnik im halbstündigen Turnus in eine Nachatmosphäre taucht.

OpenAir-Kino im Schlossgarten

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Sommerfilmmern auf dem Land“ hat der Landschaftsverband Osnabrücker Land erstmals auch eine Location in Eggermühlen mit in sein Sommerprogramm aufgenommen. Im Garten auf der Ostseite des Schlosses wird am kommenden Samstag, 29. Juli, der Film „Der Landarzt von Chaussy“ gezeigt. 

Der Streifen, der im September 2016 uraufgeführt wurde, skizzierte den Landarzt Jean-Pierre, der sich seit über 30 Jahren um die Patienten in seinem beschaulichen Dörfchen kümmert. Dabei hat er auch stets ein offenes Ohr für ideren Probleme und hält sich für unersetzlich. Nach der Diagnose eines Hirntumors fällt es ihm umso schwerer, die nun notwendige Praxisvertreterin Nathalie zu akzeptieren. Aus der Stadt kommend, bringt sie neue Methoden mit und muss sich ihren Platz im Dorf erst einmal hart erarbeiten. Doch Jean-Pierre bleibt nicht mehr viel Zeit, um Verständnis zueinander zu bewirken. Der Film erweist in anschaulichen Bildern dem aussterbenden Beruf des Landarztes liebevoll Referenz. 

Auf der bestuhlten Rasenfläche wird den Besuchern mit diesem Streifen vor der eindrucksvollen Schlosskulisse ein besonderes OpenAir-Kinoerlebnis präsentiert. Der Eingang zum Garten erfolgt über die Orangerie direkt an der Einfahrt zur Großen Allee. Als Parkplatz bieten sich die Flächen an der schräg gegenüber liegenden Mariä-Himmelfahrtskirche an. Um 19 Uhr beginnt das Rahmenprogramm mit Besichtigungen. Während die Familie von Boeselager Besucher über das Schlossgelände durch die Schlosskapelle führt, nehmen Mitglieder des Heimat- und Verkehrsvereins eine Besuchergruppe mit in die modern gestaltete Mariä-Himmelfahrtskirche. Danach geht es zum Alten Rentei, die heute als Kita fungiert. In der Mensa am Marienkindergarten, der ehemaligen Renteischeune, werden den Besuchern Wandbilder gezeigt, die französische Kriegsgefangene im Zweiten Weltkrieg dort hinterlassen hatten und die nach dem Umbau zur Mensa restauriert wurden. 

In der Orangerie bietet die Familie von Boeselager neben Leberkäs-Semmeln auch Getränke an.Bei schlechtem Wetter wird der Film, der um 21.45 Uhr beginnt,  in der Orangerie gezeigt.

 

Die Ostseite des Schlosses dient als Kulisse für das Sommerfilmmern in EggermühlenFoto: Georg Geers

Die Ostseite des Schlosses dient als Kulisse für das Sommerfilmmern in Eggermühlen

Foto: Georg Geers